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Bericht Lesung 17.01.24 Buchhandlung Labyrinth Bas

Bericht zum neuen Buch „Eine Nacht im Chalet Fermate ohne Whisky“

Am 17. Januar 2024 fand in der Buchhandlung Labyrinth die Vernissage statt. Elisabeth Grüninger, Germanistin und Gymnasiallehrerin, übernahm die Moderation. Es kamen über 40 Zuschauer und Zuschauerinnen. Der Buchhändler musste noch zusätzliche Stühle in den Raum stellen. Frau Grüninger stellte Verena Keller vor und berichtete über deren Werdegang von der Schauspielerin bis zur Autorin. Nach ihrer Pensionierung als Religionspädagogin und Deutschlehrerin bei der GGG begann sie Bücher zu schreiben: „Silvester in der Milchbar“, Erinnerungen an die Theaterzeit in der DDR. „Papi, wo bist du?“ ein Vater-Tochter Entwicklungsroman. „L.A. ruft“ ein Reisebericht über die Route 66 auf der Harley. „Der Fremde. Eine Liebesgeschichte“ beleuchtet das Leben eines Flüchtlings aus Bangladesh. Im fünften Buch geht es um den Abschied vom Chalet Fermate.

Die Autorin gab eine kleine Einführung zum Begriff Fermate, dem Heimetli im Saanenland, das sie aus finanziellen Gründen loslassen musste. Der Entschluss zum Verkauf kam nicht aus eigenem Triebe, sondern war ein Diktat der Vernunft.

Motivation zum Buch

„Die Idee, über dieses Thema zu schreiben, kam mir während der Corona-Zeit, wo alle Menschen gezwungen waren, zu Hause zu bleiben und den Blick mehr nach Innen, als nach Aussen zu richten. Das Nachdenken und Philosophieren machte mir Spass. Ich diskutierte mit Freunden, deren Bewegungsradius ebenfalls eingeschränkt war. Wir machten miteinander ab, diese Zeit bewusst zu leben und die Erfahrungen, die wir dabei gewannen, aufzuschreiben. So entstand dieser Besinnungsroman.

Der Inhalt

Es geht um das Thema Abschied, Loslassen, Suche nach Erkenntnissen auf dem Weg nach Innen. Aber es geht auch um einen gemeinsamen Weg nach Aussen, um eine neue Ehe im Alter. Wir erfahren, wie zwei unterschiedliche Menschen sich lieben und versuchen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig anzupassen. Die Handlung entspricht der klassischen Einheit von Zeit und Ort. Schauplatz ist das menschliche Herz. Innert vierundzwanzig Stunden lassen beide Ehepartner einerseits im Tagebuch, andererseits im Dialog, ihre Vergangenheit aufleuchten. Alle Menschen, die ihnen wichtig sind und waren, tauchen auf und verbinden sich am Ende zu einem bunten Reigen.

Reaktionen aus dem Publikum

Der erste Zuhörer, der sich meldete, wollte wissen, warum bei der Lesung nichts von den Bergen zu hören war, obwohl ja der ganze Roman in den Bergen spiele. Da fiel der Autorin ein, dass sie diesen Abschnitt, der ihr am besten gefiel, beim Vorlesen aus lauter Nervosität vergessen hatte. Sie fragte das Publikum, ob sie das noch vortragen solle? „Ja, gern!“ war die Antwort. Es ging um das Kapitel „Wanderung auf die Wispile“ und den Besuch bei der Bergbauernfamilie, wo Klaras Vater mit dem Bergbauer Perreten über den Kommunismus diskutiert.

Ein anderer fragte nach dem Motiv der Spinne. Er wollte wissen, ob die Autorin sich von Gotthelfs Novelle „Die schwarze Spinne“ habe inspirieren lassen. Sie verneinte und erklärte, es gehe um ihre eigene „Spinnenphobie“, die sie durch Schreiben versucht habe zu überwinden. Der Schluss des Romans sei ein Beweis dafür, dass ihr dies gelungen sei.

In der Diskussion meinten einige, dass ihnen das überraschende Ende, welches die Wehmut des Textes durch eine elegante Wendung überwinde, gut gefallen habe.

Am anderen Tag kam eine Mail:

„Hoi, meine Liebe! – die beste all Deiner bisherigen Buchpräsentationen! War ausgezeichnet. Sehr unterhaltsam. Auch das Publikum war muggsmäuschenstill, was das beste Zeichen für Hochspannung ist. Kein Husten, Stuhlrutschen, gelangweiltes Nasenputzen oder umefummle – alle waren sie gebannt: ich hab gut aufgepasst. Echt, war super.

Gratuliere herzlich,

Annagret